Tipps für einen guten Start

Damit Sie mit Ihrer neuen 24-Stunden Betreuerin einen guten, gemeinsamen Start haben, möchte ich Ihnen einige Tipps mit an die Hand geben.

Die ersten gemeinsamen Tage sind für alle immer gleichermaßen spannend. Die Betreuungskraft reist aus Ihrem Heimatland nach Kärnten, um hier einen hilfsbedürftigen Menschen zu unterstützen. Sie verlässt für eine längere Zeit Familie, Freunde und ihr Zuhause. Zwei Generationen aus unterschiedlichen Ländern, aus einer anderen Kultur, vielleicht mit Hörstörungen und Sprachbarrieren, werden fortan unter einem Dach wohnen. Das kann Spannungen bergen, aber auch für beide Seiten gewinnbringend und erfüllend sein. Oft entscheiden die ersten Tage, ob das Zusammenleben funktionieren wird.

Bitte bedenken Sie, dass Ihre Betreuerin bei Ankunft eine Anfahrtszeit von rund 10 Stunden hinter sich hat. Geben Sie ihr Zeit geben, anzukommen und sich einzuleben. Sie muss erst einen Überblick über die Pflegesituation bekommen, denn jede Familie hat andere Bedürfnisse.

Sprechen Sie mit Ihrer Betreuerin darüber, was Ihnen wichtig ist und welche Erwartungen Sie an sie haben und den gewünschten Tagesablauf. Ich empfehle Ihnen, einen schriftlichen Tagesplan bereitzuhalten.

Gerade anfangs kann es schwierig sein, sich auf die neue Situation einzustellen. Eine fremde Person kommt zu Ihnen nach Hause und lebt nun mit Ihnen oder Ihrem Angehörigen zusammen. Die Betreuerin trifft auf eine vollkommen unbekannte Umgebung. Wichtig ist gegenseitiger Respekt, damit die Integration der Betreuerin in die Familie so schnell wie möglich erfolgen kann. Natürlich dauert es einige Tage oder sogar länger, bis sich alle an die neuen Gegebenheiten gewöhnt haben.

Zwischenmenschliche Begegnungen erleichtern den Pflegealltag und fördern das Miteinander. Stellen Sie Ihre neue Betreuerin der Familie, Freunden und den Nachbarn vor. Das gibt der Betreuerin ein Gefühl der Zugehörigkeit und erleichtert das Miteinander. Es hilft auch, in schwierigen Situationen nach Rat und Hilfe zu fragen und schafft Abwechslung. Häusliche Pflege kann gerade bei bettlägerigen oder dementen Klienten einsam sein.

Umgang mit dem Einkaufsgeld. Klären Sie im Vorfeld, wie Sie die Bezahlung beim Einkauf oder in der Apotheke handhaben möchten. Gibt es eine Haushaltskasse oder ein Haushaltsgeld?

Informiert im Notfall. Gibt es eigene Notfallnummern die kontaktiert werden sollen. Am besten fertigen Sie auch für diesen Zweck eine Liste an und besprechen diese gemeinsam.

Die Bezahlung der Betreuungskraft erfolgt immer durch Sie persönlich in bar, ein bis zwei Tage vor der Abreise. Verlangen Sie dabei unbedingt eine Unterschrift auf dem Honorarnachweis als Bestätigung.

Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung trägt die Familie. Die Betreuerin muss ein eigenes Zimmer haben, um in ihrer Freizeit einen Rückzugsort zu haben. Die Verpflegung sollte ausreichend und abwechslungsreich sein. Natürlich isst die Betreuerin das Gleiche wie die Familie. Jeden Tag Fertiggerichte ist jedoch nicht akzeptabel. Falls Sie einen vegetarischen oder veganen Haushalt führen, hat die Betreuerin trotzdem Anspruch auf tierische Eiweißprodukte (Fleisch, Wurst, Milch, Käse, Eier etc.) Besondere Wünsche der Betreuerinnen wie Spirituosen oder Delikatessen müssen nicht berücksichtigt werden. Dasselbe gilt für Zigaretten, Hygieneprodukte , Telefonwertkarten sowie alltägliche Gebrauchsgegenstände, die sind von den Betreuerinnen selbst zu zahlen.

Private Telefongespräche der Betreuungskraft sollten mit ihrem eigenen Handy in ihrer Freizeit geführt werden. Das Telefon des Klienten darf nur im Notfall oder bei Angelegenheiten rund um den Klienten benutzt werden. Bitte weisen Sie Ihre Betreuungskraft darauf hin.

Nach vorheriger Absprache über genaue Zeiten hat die Pflegekraft täglich zwischen 8:00 Uhr und 19:00 Uhr Anspruch auf zwei Stunden Freizeit. In dieser Zeit muss sie allerdings immer telefonisch erreichbar sein. Falls es wegen einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Klienten momentan nicht möglich ist, diese zwei Stunden zu nutzen, können die nicht verbrauchten Stunden an den nächsten Tagen nachgeholt werden.

Falls die zu betreuende Person längere Zeit im Krankenhaus ist und die Hilfe der Betreuerin für längere Zeit nicht benötigt wird, geben Sie mir bitte so schnell wie möglich Bescheid.

Die Betreuerinnen sprechen alle Deutsch, verstehen jedoch keine starken Dialekte. Bitte sprechen Sie daher langsam und deutlich mit ihnen.

Sollte Ihre Betreuungskraft rauchen, ist es ihr untersagt, im Haus oder in der Wohnung zu rauchen.

WLAN für die Betreuungskraft. Sorgen Sie dafür, dass ein schneller Zugriff auf das Internet zur Verfügung steht. Verständlicherweise möchte die Betreuerin mit ihrer Familie oder Freunden sprechen. Viele bringen ihr eigenes Smartphone oder Tablet mit, um engen Kontakt zu ihren Familien zu halten. Das ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und hilft gegen Heimweh.

Und natürlich nicht zu knapp - Geduld und Toleranz.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start und eine positive Zusammenarbeit mit Ihren 24-Stunden-Betreuerin!

Herzlichst Ihre
Anamaria Gassinger
24 Stunden betreunden Hände